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Foto Silvan Widler

Projekte

2024: Neubau Trockensteinmauer Gruebrain

Westlich des Ortsteils Oberwil liegt das Gebiet Gruebrain an der Flanke des Reusstals auf Höhe des Flachsees. Das Gebiet ist als Naturschutzgebiet von kantonaler Bedeutung ausgeschieden. Es ist eines der seltenen Schutzgebiete im Reusstal, welches trockene Magerwiesen beherbergt.

Die Stiftung Reusstal konnte die Parzelle 6 im Gruebrain im Dezember 2016 erwerben. Das im Richtplan ausgeschiedene Naturschutzgebiet entlang des Steilhangs soll mit der Wiesenfläche am Böschungsfuss arrondiert und mit weiteren Strukturen wie einer Trockensteinmauer ergänzt werden. Die Mauer bietet neuen Lebensraum für trockenheitsliebende Arten und dient als Vernetzungselement. Die Landeskarte nennt für das Gebiet nördlich Gruebrain heute noch den Flurnamen Rebbergächer. In der Siegfriedkarte ist auch im Gruebraingebiet ein Rebberg eingezeichnet. Eine Trockensteinmauer ist in solchen Landschaften ein typisches, altes Kulturlandschaftselement. Der Bau der Trockensteinmauer, der vom Kanton Aargau finanziert wurde, erfolgte Anfang 2024.

2024: Neue Geschäftsleitung in der Stiftung Reusstal

Die Stiftung Reusstal in Rottenschwil hat ab 1.April 2024 eine neue Geschäftsleiterin: Elisabeth Graf Pannatier tritt die Nachfolge von Josef Fischer an, der sich 35 Jahre lang als Geschäftsführer für den Natur- und Landschaftsschutz im Reusstal eingesetzt hat.

Die Stiftung Reusstal setzt sich für die Artenvielfalt und die Erhaltung der Naturschönheiten im Reusstal ein. Ende März 2024 geht Josef Fischer als Geschäftsführer der Stiftung Reusstal in Pension. Nach einem Rekrutierungsverfahren im Sommer 2023 hat der Stiftungsrat im Herbst Elisabeth Graf Pannatier zur neuen Geschäftsleiterin gewählt.  Nach einer dreimonatigen Einarbeitungszeit übernimmt sie nun die Geschäftsleitung.

Elisabeth Graf Pannatier hat Geologie an der Universität Lausanne studiert und 1997 an der Universität Genf in Erdwissenschaften promoviert. Nach einem vierjährigen Aufenthalt in den Niederlanden, wo sie mehrere Projekte im Bereich Biogeochemie leitete, arbeitete sie ab 2000 an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL in Birmensdorf als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Waldböden und Wasserqualität. Von 2015 bis 2023 unterstützte sie als Stabsmitarbeiterin die Direktion der WSL in der strategischen Planung und bei operativen und institutionellen Aufgaben. Graf Pannatier verfügt über einen Master in Advanced Studies in Management, Technology and Economics der ETH Zürich.

Die gebürtige Waadtländerin ist verheiratet und wohnt heute in Baar. Als Geschäftsleiterin möchte sie «zusammen mit dem motivierten Zieglerhaus-Team und dem Stiftungsrat die in der Stiftungsurkunde aufgeführten Ziele zur Erhaltung und Gestaltung des mittelländischen Reusstals weiterentwickeln». «Daueraufgaben wie der Austausch mit der breiten Öffentlichkeit und interessierten Kreisen, die Umweltbildung sowie die Informations- und Aufsichtsarbeit durch unsere Rangerinnen und Rangers sowie neu zu erarbeitenden Projekte ermöglichen es uns, den Naturschutz an vielen Fronten voranzutreiben», sagt sie.

Der Stiftungsrat freut sich, die neue Geschäftsleitung mit einer vernetzten und kommunikativen Persönlichkeit besetzen zu können. Mit ihrer breiten Palette von Kompetenzen in Naturwissenschaften sowie im Management ist der Stiftungsrat überzeugt, dass Graf Pannatier die Stiftung vorantreiben wird.

Der Stiftungsrat wünscht Elisabeth Graf Pannatier in ihrer neuen Funktion viel Erfolg und dankt Josef Fischer für sein langjähriges Engagement und wünscht ihm alles Gute!

 

Medienkontakt: Elisabeth Graf Pannatier, 077 268 14 97, elisabeth.pannatier@stiftung-reusstal.ch

Portrait_GrafPannatier_2024

2024: Neues Gesicht im Zieglerhaus

Ende März 2024 wird Josef Fischer als Geschäftsführer der Stiftung Reusstal pensioniert. Seine Nachfolgerin Elisabeth Graf Pannatier hat bereits angefangen, sich einzuarbeiten.

Bericht aus dem Bremgarter Bezirksanzeiger vom Dienstag, 09.01.2024, NR. 2, 164. Jahrgang

Im Bild unten: Die Stiftungsratspräsidentin Rosmarie Groux (links) und die künftige Geschäftsführerin der Stiftung Reusstal Elisabeth Graf Pannatier.

2024: Er erschreckt Tante Emmi mit einer Ringelnatter und springt auf Moosböden Trampolin – jetzt geht Josef Fischer in Pension

Josef Fischer war 35 Jahre lang die Seele der Stiftung Reusstal. Tausende Menschen lernten dank ihm das Kellerämter Naturschutzgebiet kennen. Er realisierte unzählige Projekte von kantonaler und nationaler Bedeutung. Nun geht Fischer in den Ruhestand.

Bericht aus der Aargauer Zeitung vom 28.02.2024

2022: 60 Jahre Stiftung Reusstal

Vor 60 Jahren, am 28. August 1962, wurde die Stiftung Reusstal im Tagsatzungssaal in Baden gegründet. Damals drohten grosstechnische Projekte die Naturwerte des mittelländischen Reusstals zu zerstören. Die Reuss sollte von Luzern bis in die Aare-Mündung schiffbar gemacht werden, was den Bau von 15 Schleusen und 15 Flusskraftwerken auf diesem Abschnitt zur Folge gehabt hätte. Unvorstellbar, wie die Reussebene heute aussehen würde, wenn nicht 1965 eine Mehrheit der Bevölkerung mit der Annahme der Initiative «Freie Reuss» dagegengehalten hätte.

60 Jahre sind seither vergangen. 60 Jahre, in welchen die Bevölkerungszahlen explodierten, Siedlungen aus dem Boden gestampft wurden, die Landwirtschaft intensiviert wurde, Feuchtgebiete grossflächig entwässert wurden und rollende Blechlawinen in den Alltag rückten. Aber auch 60 Jahre, in welchen sich die Stiftung Reusstal unermüdlich für die Naturwerte in der Reussebene einsetzte und hartnäckig um jede Fläche Naturschutzgebiet rang. Auf die ersten Landkäufe folgten bald weitere, so dass die Stiftung Reusstal heute auf eine Fläche von rund 230 ha im Gesamteigentum mit dem Kanton Aargau blicken darf.

Und heute? Der Druck auf die Reusslandschaft ist nicht kleiner geworden. Die zunehmend extravaganten Erholungsansprüche setzen der Natur und insbesondere seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten zu. Die Stiftung Reusstal wird sich auch weiterhin unermüdlich einsetzen, um die Natur- und Kulturlandschaft im mittelländischen Reusstal zu fördern. Die Aufgaben der Stiftung Reusstal sind vielfältig und reichen von Landkäufen, Planung und Umsetzung von Naturschutzprojekten, Förderung von bedrohten Tier- und Pflanzenarten über Umweltbildung mit einem breiten Exkursionsangebot für Klein und Gross bis hin zur Leitung der Informations- und Aufsichtsgruppe, die tagtäglich im Gebiet unterwegs ist, um die Bevölkerung für die Anliegen der Natur zu sensibilisieren und Beeinträchtigungen der Naturschutzgebiete durch die Erholungsnutzung zu minimieren.

Sarah Wettstein, Stiftung Reusstal

Bericht zum Jubiläum 60 Jahre Stiftung Reusstal von Sarah Wettstein, Stiftung Reusstal

Einblick 60 Jahre Stiftung Reusstal. Präsentation von Josef Fischer, Geschäftsführer Stiftung Reusstal

Fotos 1-3: Impressionen von der Jubiläums-Exkursion am 8.9.2022 mit Josef Fischer jeweils in der Mitte.
Fotografin: Celeste Blanc

Foto 4: Skabiosen-Scheckenfalter.
Fotograf: Goran Dusej

2021: Die Saugbaggerung in der Stillen Reuss bei Rottenschwil

Für manche Besucher und Besucherinnen mögen die aktuellen Arbeiten im Rahmen der Saugbaggerung in der Stillen Reuss verstörend wirken, weil der Hintergrund der Massnahme nicht bekannt ist oder weil Naturschutzgebiete noch immer mit «nicht eingreifen, Abschirmung von menschlichen Tätigkeiten» gleichgesetzt werden.

Foto 1: Saugbagger in Betrieb. Das Absaugen der schlammförmigen Sedimente erfolgt an der Vorderseite des Baggers mittels eines hydraulisch steuerbaren «Saugrüssels», der Weitertransport zum Entwässerungsplatz mit dem flexibel positionierbaren Schwimmschlauch. (07.12.2021, Josef Fischer)

Ohne diese Unterhaltsmassnahme, welche übrigens früher regelmässig und gratis bei Hochwasser durch die noch frei fliessende Reuss gemacht worden wäre, würde dieses Naturschutzgebiet aber bald seinen grossen Wert für viele seltene Tier- und Pflanzenarten verlieren.

Die Stille Reuss ist als gut erhaltener Altlauf der Reuss eines der biologisch vielfältigsten Stillgewässer der Schweiz und durch die grosse Artenvielfalt sehr wertvoll.

Wasserralle, Feldschwirl, Drossel-, Teich- und Sumpfrohrsänger, Zwergdommel und Baumfalke brüten hier regelmässig.

Die gefährdete Barrenringelnatter macht Jagd auf Frösche. Die vom Aussterben bedrohte Europäische Sumpfschildkröte sowie verschiedene andere Wasserorganismen wie die Teichmuschel, die Flache Federkiemenschnecke oder die stark gefährdete Zierliche Tellerschnecke finden hier noch ein Zuhause.

Gross ist auch die Vielfalt an Libellen: Heide- Königs-, Pech- und Feuerlibellen sind einige davon. Manche tragen wundervolle Namen, wie Plattbauch, Mosaikjungfer, Blaupfeil, Granatauge oder Zierliche Moosjungfer.

Viele dieser Arten haben sehr spezielle Ansprüche an ihren Lebensraum, die sie heutzutage in der «Normallandschaft» nicht mehr vorfinden.

Foto 2: Der der nördliche Teil der stark mit Wasserpflanzen bewachsenen Stillen Reuss im Sommer 2017 (26.06.2017, Josef Fischer)

Jedoch ist die Stille Reuss über die letzten Jahrzehnte zunehmend und stark verlandet und die offene Wasserfläche hat durch die Schwimmblattvegetation aus See- und Teichrosen, sowie dem Einwachsen durch Schilf stark abgenommen.

Zudem hat sich in den Sedimenten massenhaft Faulschlamm gebildet, der beim natürlichen Abbau viel Sauerstoff verbraucht und dabei giftige Faulgase entstehen lässt. Beides kann insbesondere für Wasserorganismen tödlich enden.

Ohne diesen Eingriff würden also viele dieser, zum Teil sehr seltenen Arten in Zukunft verschwinden und damit zumindest lokal aussterben.

Auch die Saugbaggerung stellt natürlich eine zwischenzeitliche Störung dieses Lebensraumes dar, ist aber zur Erhaltung des Artenreichtums unerlässlich und wird die Lebensgrundlage vieler dieser Arten in Zukunft verbessern.

Die wissenschaftliche Hypothese der Zwischenstörung besagt, dass der lokale Artenreichtum maximiert wird, wenn Störungen eines Lebensraumes weder zu selten noch zu häufig sind. Etwa durch Baumstürze in einem Wald, lokale Überschwemmungen oder durch Erdrutsche im Gebirge entstehen freie Lebensräume, die neu besiedelt werden können.

Bei zu selten Störungen würden schwächere Organismen langsam aber sicher durch wettbewerbsfähigere Arten verdrängt. Insbesondere Pionierarten sind sogar auf regelmässige Störungen ihres Lebensraumes angewiesen.

Bei zu häufigen Störungen hingegen würden natürlich wiederum viele Arten vom Aussterben bedroht.

Abbildung: Hypothese der Zwischenstörung (Quelle: wikipedia.org)

Diese zwischenzeitliche Störung des Lebensraumes Stille Reuss soll so gering und kurz wie möglich gehalten werden.

Vorgängige Untersuchungen über die aquatische Fauna, wie Muscheln, Schnecken usw. stellen sicher, dass der Eingriff möglichst naturverträglich ausgeführt wird. Mit Messgeräten wird die Wasserqualität dauernd überwacht. Und ein Schlammvorhang trennt den Arbeitsbereich vom restlichen Teil der Stillen Reuss ab, damit die Wassertrübung minimiert wird.

Es wird in diesem Projekt nur der nördliche Teil des Altarms bearbeitet. Je nach Entwicklung soll dann in einigen Jahren der südliche Teil der Stillen Reuss ebenfalls «saniert» werden. So haben die Organismen auch genügend Zeit, um den bearbeiteten Teil nach der Störung wieder neu zu besiedeln.

Foto 3: Mit der «Seekuh» (vorne) wird zuerst die Schwimmblattvegetation, sowie die Rhizome der Teich- und Seerosen unter Wasser geschnitten und abtransportiert, bevor mit dem Saugbagger (hinten) die über die Jahrzehnte angesammelten Sedimente abgesaugt werden. (26.11.2021, Josef Fischer)

Foto 4: Auf dem Luftbild ist gut zu erkennen, wie der Schlammvorhang den Arbeitsbereich – linker Teil gut vom restlichen Teil der Stillen Reuss abtrennt. Der Saugbagger ist noch nicht in Betrieb, die Trübung erfolgte durch das Mähen und Abtransportieren der Wasserpflanzen. (03.12.2021, Ökovision)

Foto 5: Der Entwässerungsplatz am 3.12.2021 von oben, wo bald mittels Geotubes die abgesaugten Sedimente entwässert werden. Der Saugbagger mit seinem langen schwimmbaren Schleppschlauch ist noch nicht in Betrieb. Die Verbindungsleitung zum Entwässerungsplatz an der Flurwegböschung ist noch nicht eingerichtet. (03.12.2021, Ökovision)

Foto 6: Die Höckerschwan-Familie lässt sich durch die Arbeiten kaum stören. Der Schlammvorhang wurde auf ca. 5 m Länge unter der Wasseroberfläche geführt, damit ihn die Wasservögel bequem «überschwimmen» können, wird hier aber als Rastplatz genutzt. (05.12.2021, Josef Fischer)

09.12.2021

2020: Erdkröte bewacht neu das Zieglerhaus

Seit zehn Jahren begeistern eine grosse Schlange und ein Ei mit schlüpfender Jungschlange aus Holz die Besucher des Zieglerhauses. Sie ermöglichen eine Begegnung auf «Augenhöhe». Jetzt gesellt sich ein Erdkröte dazu. Gestaltet wurden alle drei Skulpturen durch den Bildhauer Alex Schaufelbühl.

Eine alte geschützte Solitäreiche lieferte den Rohstoff für das neue Objekt. Diese stand im Niederwinkel in Rottenschwil. Sie bildete dort nicht nur ein wichtiges Landschaftselement, sondern bot auch Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Anfang 2018 setzte der Sturm Burglind der Eiche ein vorzeitiges Ende. Jetzt wirkt sie in Form der überdimensionierten Erdkröte weiter für ihre Schützlinge. Sie wirbt damit für Rücksichtnahme auf Lebewesen, die meist von neugierigen Blicken versteckt kreuchen und fleuchen. Bildhauer Alex Schaufelbühl zieht mit seiner Figur die Erdkröten aus ihrem Schattendasein ins Rampenlicht. «Es ist wichtig, dass die Leute sehen, was es hier zu schützen gibt», erklärt er. Umso mehr freut er sich, dass die Kröte am aktuellen Standort von unzähligen Autofahrern wahrgenommen wird. «Sie wirkt jetzt als Wegpunkt, den die Vorbeifahrenden ist ihre geistige Landkarte einbauen können.»

Und wer weiss, vielleicht wird die Holzerdkröte bald von ihren Modellvorlagen besucht. Die Chancen dazu stehen gut. Denn auf der gegenüberliegenden Strassenseite leben unzählige dieser Tiere im Naturschutzgebiet «Stille Reuss». Dort laicht sie und gesellt sich zu bedrohten Arten wie Kreuzkröte, Laubfrosch, Teich- oder Kammmolch. Die Kleinweiher und Tümpel überlässt die Erdkröte gerne den anderen. Sie selber bevorzugt das eigentliche Altwasser. Mitte Juni werden tausende von Jungkröten ihren Geburtsort verlassen, um in den nahen Wäldern zwei bis drei Jahre zu erwachsenen Tieren heranzureifen. Er dann kommen sie wieder zurück. Sie werden dabei erneut «ihrer» Holzskulptur begegnen, und in ihren Ritzen vielleicht sogar einen kleinen Zwischenstopp einlegen, bevor sie, hoffentlich unbeschadet, die Hauptstrasse überqueren. Mit dem Schutz der «grossen Schwester» sollte dann eigentlich nichts schief gehen.

2018: Neue Dauerausstellung im Zieglerhaus

Die Ende April 2018 im Naturschutz-Informationszentrum Zieglerhaus Rottenschwil wieder eröffnete und komplett neu eingerichteten Dauerausstellung präsentiert sich mit vielen interaktiven Elementen und neuen Medien, so insbesondere Hörstationen, Leuchtkästen, digitale Bilderrahmen sowie grössere Bildschirme für Kurzfilme, Präsentationen und Dokumentationen. Alle Informationen finden Sie hier.

2017: Aussensanierung Zieglerhaus

Das mittlerweile 224 Jahre alte Zieglerhaus, Naturschutz-Infozentrum und Sitz der Stiftung Reusstal, erstrahlt wieder vollständig in neuem Glanz , denn die Gebäudehülle wurde saniert.

2017: Landerwerb Gruebrain und Breithau in Oberwil-Lieli

Naturschutzgebiete sind das starke Rückgrat für Biotop- und Artenschutz im Reusstal. Mit dem Kauf zweier Parzellen durch die Stiftung Reusstal können zwei kantonal bedeutende Naturschutzgebiete in Oberwil-Lieli aufgewertet und vergrössert werden.

2016: Aufwertung des Moor-Biotopes „Moos“ in Hermetschwil-Staffeln

Die Stiftung Reusstal konnte im Vorfrühling 2016 in Hermetschwil-Staffeln ein vielversprechendes Moor-Aufwertungsprojekt auf der Hof-Parzelle der Familie Waltenspül Marianne und Martin realisieren.

2015: Innensanierung Zieglerhaus

Das 1793 erbaute Zieglerhaus hat zwar ein solides und bewährtes Fundament, muss aber wie alle Bauten regelmässig unterhalten und ab und zu den sich verändernden Nutzungsansprüchen angepasst werden.

2014: Eine blumige Erfolgsgeschichte

Eine blumige Erfolgsgeschichte ist das Wiedererstarken des Nickenden Zweizahns (Bidens cernua) in der Reusstaler Aue. Diese einjährige, in der Schweiz stark bedrohte Pflanze kann durch gezielten Juli-Frühschnitt in sehr nassen Altröhrichtstandorten bestens gefördert werden.

2014: Laubfroschförderung

Die neuste Entwicklung der Laubfrosch-Vorkommen in der aargauischen Reussebene ist ein freudiges Highlight. Im Gebiet westlich der Reuss, von Mühlau bis Hermetschwil, brach der Bestand Ende der 1980er-Jahre völlig zusammen. Seit 2011 erobert sich jetzt unser kleinster Frosch dieses Gebiet sukzessive zurück. Im Frühling 2014 konnten alleine im Naturschutzgebiet Schoren Schachen, Mühlau, um die 180 rufende Männchen gezählt werden. Die Grundlage dazu sind die gezielt erstellten und unterhaltenen Laichbiotope in dieser Landschaft.

Foto: Thomas Marent

2014: Aufwertung der Naturschutzzone „Breithau“

Dass eine Gemeinde bei der Stiftung Reusstal anfragt, ein Naturschutz-Projekt auf einer von ihr erworbenen Parzelle zu planen und zu realisieren, ist ein erfreulicher Sonderfall. Oberwil-Lieli, das einen guten Teil der Kosten auch selber finanzierte, sei bestens gedankt.

2012: DVD „Natur in der Reussebene“

Eindrückliche Aufnahmen, die die Vogelwelt in der Reussebene thematisieren: Youtube

2011: «Gut gelenkt – Gewinn für alle» Erholungslenkung Maschwanden

Seit Mai 2011 wird die Erholungsnutzung im Gebiet „Hasplen“ bei Maschwanden gezielt gelenkt, um einen besseren Schutz dieses wertvollen Gebiets zu erreichen.

Lesen Sie dazu einen Kommentar von Hanspeter Tschanz, Mitglied Arbeitsausschuss Stiftung Reusstal unter: „Gut gelenkt – Gewinn für alle“ (PDF)

2010: Informieren, motivieren, handeln?

Das Jahr 2010 wurde von der UNO zum Jahr der Biodiversität erklärt. Die Förderung und Erhaltung von Biodiversität ist für die Stiftung Reusstal Verpflichtung und Programm seit ihrer Gründung. Am Anfang jeder Schutzidee stehen informierte, motivierte und handlungsfähige Menschen. Mit einem reichen Angebot an Führungen, Exkursionen und Kursen ist die Stiftung Reusstal in diesem Aufgabenfeld aktiv. Zusammen mit dem WWF-Aargau konnte im Juni 2010 während 5 Tagen eine ganz besondere Veranstaltung realisiert werden mit dem Titel «Biodiversität hautnah erfahren – im Reich von Ringelnatter und Kammmolch», was insbesondere Kinder angesprochen hat. Dabei bewährte sich die neue Aussenanlage des Zieglerhauses mit den Freilandterrarien bestens.

2009: Die neue Zieglerhaus-Aussenanlage gewinnt Skulpturen

Wer baut, erlebt immer mal wieder Überraschungen. Dass auf der Wiese westlich des Zieglerhauses einmal eine Scheune mit Stall stand, ist aus alten Plänen bekannt. Dass der dazugehörende Güllenschacht nicht abgebrochen, sondern mit allerlei Bauschutt aufgefüllt wurde, erfuhren wir dann beim Aushub zum neuen Schildkröten- und Amphibien-Gehege. So wächst die neue Aussenanlage beim Zieglerhaus nicht ganz so schnell wie gewünscht, aber doch stetig und der Bauabschluss ist für 2009 sicher. Bereits eingezogen ist im Juni 2009 eines der neu anvisierten Vorzeige-Tiere… Es zeigt unverkennbar die Handschrift des Reusstaler Künstlers Alex Schaufelbühl.

2009: Mauer im Grossberg Oberrohrdorf wieder aufgebaut

Das Erstellen einer Mauer ist bekanntlich nicht in jedem Fall eine lobenswerte Tat. Die wieder aufgebaute Bruchsteinmauer im Grossberg Oberrohrdorf im Mai 2009 ist guten Gewissens als landschaftsbereichernd zu bewerten. Die Bauausführung erfolgte durch die kompetente Trockenmauer-Equipe der Stiftung Unwelteinsatz Schweiz. Das Resultat überzeugt. Die Mauer fügt sich bestens ein in das grosse Trockenmauersystem in dieser alten Rebbau-Landschaftskammer. Sie ist jetzt in einer eigenen Parzelle, abgetrennt vom Baugebiet und wird der Stiftung Reusstal überschrieben. Ihre Lage am Rande des Rohrdorfer Märxli-Grossberg-Schutzgebietes, beim Wohnhaus des verstorbenen Stiftungsrgründers Erich Kessler, bleibt der Stiftung Reusstal in Zukunft eine Verpflichtung für den Naturschutz in dieser Region.

2008: Reusstaler Flora – Wurzel tief dokumentieren

Das Angebot reich illustrierter Pflanzenbücher ist gross. Wer dann aber Abbildungen zum Wurzelsystem, zur genauen Morphologie der basalen Pflanzenteile sucht, die für Fragen zu den Standortsansprüchen, zur Ökologie der Pflanze und damit auch für Naturschutzaspekte entscheidend sind, findet wenig, oft nur Ungenaues oder schlicht Falsches. Die Stiftung Reusstal konnte im Jahr 2008 in der Person des emeritierten Botanikprofessors Dr. Arndt Kästner aus Halle einen ausgewiesenen Fachmann und begnadeten Zeichner verpflichten, die wichtigsten 100 Pflanzenarten der Reusstaler Ried- und Auengebiete zu illustrieren. Die Entwürfe der Zeichnungen werden im Zieglerhaus mit Pflanzen vor Ort angefertigt. Von 70 Pflanzenarten liegen bereits die Reinzeichnungen vor. Die Stiftung Reusstal plant später eine angepasste Publikation, um diesen Fundus öffentlich zugänglich zu machen.

2008: Eine Natursteinmauer als Biotop und Vernetzungselement

Der Schutz des Gebietes Märxli/Grossberg in Oberrohrdorf war für Erich Kessler, den Gründer der Stiftung Reusstal, zeitlebens ein wichtiges Anliegen. Sein Wohnhaus mit grossem Umschwung befindet sich am Rand dieses Gebietes. Die Stiftung Reusstal, Miterbin des Grundstückes, lässt die zerfallene Terrassierungs-Trockenmauer 2009 fachgerecht sanieren. Trockenmauern bieten mit ihren offenen Fugen und Ritzen Lebensraum für Reptilien, Amphibien und für viele Insekten. Im Märxli sind sie auch bedeutend für den seltenen Roten Mauerpfeffer, eine Pflanze, die für gewöhnlich nur im Süden gedeiht.

2007: Broschüre „Keiljungfer und Knabenkraut. Die Natur- und Kulturlandschaft Reusstal“

In gebundener Form erhältlich: CHF 4.- (bei Versand plus CHF 5.-), oder hier als PDF

2005: Neuer Weiher im Naturschutzgebiet

In der Parzelle 378 im Winkel Hermetschwil konnte im Sommer 2005 ein neuer Weiher gebaut werden. Er soll prioritär als Amphibien-Laichgewässer dienen und schliesst eine Lücke zwischen den Naturschutzgebieten Flachsee / Rottenschwiler Moos und Steinrüti Hermetschwil. Kaum war der dichtende Lehmeintrag im Groben ausgeführt, meldete der beteiligte Baggerführer, es seien komische Froschrufe zu hören. Es handelte sich um eine männliche Gelbbauchunke, die das neue Biotop mit ihren Rufen sofort zu ihrem Territorium deklarierte. Parzelle 378, das kleine Naturschutzgebiet an der Reuss gegenüber den Geisshöfen, entwickelt sich prächtig. Kaum zu glauben, aber bis im Frühling 2002 waren zwei Drittel dieser Parzelle noch eine monotone Koniferen- Weihnachtsbaumschule.

2005: Renaturierung „Giriz“ Aue Rottenschwil: kleine Reuss freigelegt

Erfahren Sie mehr zu diesem interessanten Projekt unter: Giriz Aue (PDF)

2005: Vergrössertes Naturschutzgebiet

Im Januar 2005 konnte die Stiftung Reusstal den Kaufvertrag unterzeichnen, um das Naturschutzgebiet Hintererlen, Gemeinde Aristau, um 10’703 m2 zu vergrössern. Damit wird im kantonal bedeutenden Riedbiotop Hintererlen – mit dem wertvollen Bestand von Sibirischen Schwertlilien – die für das langfristige Überleben notwendige Nährstoff-Pufferzone auf zwei Dritteln der Parzelle gesichert. Für den noch fehlenden Pufferstreifen an der Südostgrenze suchen wir nach einer Lösung. Auf dem zugekauften Land befindet sich eine interessante nasse Geländemulde. Hier bestehen beste Voraussetzungen für ein neues Gewässerbiotop, um so das angestrebte Netz von Amphibien-Laichstellen in der Aristauer Reussebene zu verdichten. Den Projektbeteiligten, dem Gemeinderat, den Ortsbürgern von Aristau und insbesondere dem Bauern Josef Schmid, Birri, danken wir für die gute Zusammenarbeit ganz herzlich.

2003: 16’000 Orchideen in den kantonalen Naturschutzgebieten der Reussebene gezählt

Die Orchis morio-Erhebung 2003 in der weiteren aargauischen Reussebene südlich Bremgarten dokumentiert Vorkommen in neunzehn Riedwiesen (Flachmooren) mit insgesamt rund 16’000 Infloreszenzen (Blütenstände).

Erfahren Sie mehr dazu unter: Das Kleine Knabenkraut (Orchis morio) in der aargauischen Reussebene 2003″ (PDF)

2003: Renaturierung Tüüflibach

Klein, aber fein ist die Renaturierung des Tüüflibachs im Gebiet „Winkel“ der Gemeinde Hermetschwil. Nach zäher Vorarbeit gelang es im Spätsommer 2003, das Bächlein auf knapp 200 Metern vom Quellpunkt weg aus der Röhre wieder ans Tageslicht zu holen. Dieses Projekt der Stiftung Reusstal zeigt, dass Naturschützer und Landwirte auch bei nicht alltäglichen ökologischen Ausgleichsmassnahmen Lösungen für beide Seiten erzielen können.

Erfahren Sie mehr dazu unter: Renaturierung Tüüflibach (PDF)

2003: Studie „Wanderbrache in Riedwiesen – Wirkungskontrolle Tagfalter Reussebene“

In der Reussebene zwischen Sins und Bremgarten sind viele der traditionell extensiv genutzten Streuwiesen und Flachmoore erhalten geblieben. Die für das Schweizer Mittelland einmalige Dichte an Schutzgebieten und vielfältigen Lebensräumen liessen die Vermutung zu, dass hier auch eine einzigartige Tagfalterfauna vorkäme. Zwei im Auftrag der Stiftung Reusstal durchgeführte Studien zeigten jedoch eine eher „durchzogene“ Bilanz (Dusej 1997, 2001).

Lesen Sie mehr zu diesem faszinierenden Projekt unter: Wanderbrache – Wirkungskontrolle Tagfalter Reussebene (PDF)

2001: Giriz-Aue Rottenschwil – Meilenstein für die Aufwertung der nationalen Auenlandschaft

Im Frühling 2001 erwarb die Stiftung Reusstal das Land eines kleineren landwirtschaftlichen Betriebes in Rottenschwil – mitten im Gebiet der Giriz-Aue. Im Giriz Rottenschwil wurde während der jüngsten Melioration (sogenannte Reusstalsanierung) ein rund 11 ha grosses Naturschutzgebiet ausgeschieden.

2001: DVD Naturschutz in der Reussebene

Ein Film von Josef Fischer, Dieter Müller, Patrik Hunziker und Pascal Föhn aus dem Jahr 2001

Kamera: Urs A. Huber